Zu Gast beim Deutscher Ärztinnenbund in Köln

Unter dem Titel

„Generationen im Gespräch – Mediation im Alter zu Vorsorge und Lösung wichtiger Fragen: Wohnen, Pflege, Vollmachten, Vererben und Unternehmensnachfolge“

waren wir am 2.5.2018 in Köln eingeladen, einen kurzen Vortrag zu halten.

Mit der Frage: „Wie würden Sie das Begriffspaar: alt und… ergänzen?“ 

näherten wir uns den individuell sehr unterschiedlichen Altersbildern und den damit verbundenen Einstellungen zum Älterwerden. 

Was ist Ihre Assoziation?  Alt und … schön, … weise, … krank…?

Ist Älterwerden also eher Anlass zu Sorge oder zu Hoffnung?

Rein faktisch lebt im Durchschnitt jeder von uns noch circa 20 Jahre nach der Arbeitsphase. Auf der einen Seite genießen wir eine große Freiheit, diesen Zeitabschnitt zu gestalten – auf der anderen Seite sehen wir auch eine Lücke, die gefüllt werden will.

Generationenmediation (die Begriffe Elder Mediation oder Altersmediation werden synonym benutzt) kann helfen, wichtige Themen vorsorglich anzupacken und gemeinsam mit den Angehörigen zu regeln, die es betrifft. 

Pflege und Hilfeleistungen koordinieren, wenn veränderte Lebenssituationen eine Anpassung dringend machen. Oder Geschwisterkonflikte klären, die ihre Wurzeln oft schon in der Kindheit haben und so den Familienfrieden wiederherstellen. Oder eine Regelung für den Übergang des Familienbetriebs finden, die alle Beteiligten akzeptieren können. 

Hauptsache, man redet wieder miteinander. Das Ziel der Generationenmediation ist es, Familien darin zu entlasten, indem gegenwärtige oder zukünftige Lebenssituationen konkret gestaltet werden.

Und oft geht es darum. mithilfe der Mediation die Selbstbestimmtheit und Lebensqualität aller Parteien zu erhalten oder zu verbessern.

Über die Frage der gemeinsamen Schnittstelle der Arbeit als Mediatorinnen und Ärztinnen entspann sich ein lebhafter Austausch. Deutlich wurde, dass das Recht auf Selbstbestimmung auch dort gilt, wo Patienten beispielsweise altersbedingt Zusammenhänge nicht mehr klar verstehen können oder sich möglicherweise gesundheitsschädigend verhalten. Von einem Recht auf Verwahrlosung hörten wir an diesem Abend zum ersten Mal. Dass dies aus Sicht der Ärztinnen oft nicht leicht auszuhalten ist, konnten wir unmittelbar nachvollziehen.